Meine Bondingerfahrung - Entwicklung

Inzwischen sind schon einige Wochen vergangen und ich habe wieder Fortschritte gemacht. Manche davon würde ich auch direkt mit meiner Bondingerfahrung zusammenhängend sehen und möchte sie hier aufführen.

- Entscheidungen: ich habe mich lange mit B. an dem Wochenende unterhalten, über das Entscheiden und die Schwierigkeiten die manche Menschen damit haben. Sie erzählte mir einen Traum und uns beiden wurde mal wieder klar, dass es auch sehr erleichternd ist, wenn jemand sagen kann was er/sie will. Mir ist in der Woche nach dem Bonding aufgefallen, dass ich z.B. die Entscheidung ob ich rechts oder links an jemanden der mir entgegen kommt vorbei gehen will spontan und unbewusst treffe und es nicht mehr zu diesem Zögern und Zickzacklaufen kommt. (Wurde mir plötzlich bewusst als es sich mehrmals wiederholt hatte). Auch ist mir aufgefallen, dass ich bei Gruppenentscheidungen mal die erste oder zumindest von den ersten bin, die eine Antwort gibt. Früher war es mir immer egal und ich habe oft gar nichts gesagt. Jetzt ist es mir im Grunde auch egal, aber ich sage einfach etwas und es ist ok, selbst wenn wir dann doch wo anders hin gehen, weil jemand einen besseren Einfall hat: ich schließe mir der Mehrheit an.

- Abgrenzung: Ich merke wie ich manchmal einfach reagiere. Ich sage dann was zu jemanden dessen Meinung ich nicht mag oder ähnliches. Ich bleibe nicht mehr still und fühle mich schlecht dabei. Ich spüre meine Aggressivität und wie mein Kopf die richtigen Fragen oder Antworten parat hat. Dies habe ich auch in der Vorstellung und mit NLP immer mal wieder geübt, aber ich denke Bonding war hier auch förderlich. Aber außerdem kann ich eher sagen dass mich etwas stört oder ich enttäuscht bin ohne verletzend zu sein. Es ist einfach ehrlich. Und die ich-Botschaften kommen oft automatisch. Ich finde auch Rechtfertigungen für den Anderen wie früher und auch Gründe für meinen Ärger, die nichts mit dem Menschen zu tun hat, der Auslöser war. Dies zu kommunizieren erspart mir Konflikte und löst trotzdem Spannungen.

- Gelassenheit: ich fühle mich geliebt und angenommen, mehr als vorher. Das ist so eine Grundstimmung, d.h. ich kann es nicht an einen bestimmten Menschen ausmachen. Ich weiß, dass hierzu alle "Matten" beigetragen haben und auch das Gefühl in der Gruppe aufgehoben zu sein. Ich fühle mich nicht so schnell angegriffen (auch wenn ich spontan und Wortgewandter reagiere), ich nehme vieles gar nicht mehr persönlich und fühle mich nicht gleich wieder abgelehnt. Ich kann auch besser mit meinen Fehlern umgehen, muss mich nicht beweisen. Wenn ich etwas falsch mache, lerne ich einfach dazu. Ich kann auch mit den Fehlern anderer besser umgehen.

- Unterordnung/Überheblichkeit: mein Problem mit Autoritäten hat sich auch sehr verändert. Ich stelle manchmal trotzdem noch Fragen um zu wissen wo sie stehen und nicht um wirklich eine sachliche Information zu bekommen, aber nicht aus einer Überheblichkeit heraus, es fühlt sich zumindest ganz anders an. Ich versuche den Platz in der Gruppe zu bewahren und niemanden die Leitung streitig zu machen, aber ohne mich wirklich unterordnen zu müssen aus Angst vor Repressalien der übergeordneten Personen. Manchmal bin ich auch in der Lage Kritik anzubringen, was ich dann aber möglichst im Zweiergespräch mache. Und manchmal kann ich auch in der Gruppe einen Beitrag leisten, den ich mir früher nicht getraut hätte.

- Lebendigkeit: tatsächlich ist es das was mich am meisten auffällt. Ich bin mehr da, mehr präsent. Ich gucke den Leuten in die Augen und lasse mich sehen. Ich biete Paroli. Ich berühre und fühle die Menschen viel intensiver. Ich bin immer noch vorsichtig, ich möchte keine Grenzen überschreiten, aber manchmal bewege ich mich an der Grenze und rüttle vielleicht auch mal daran, aber nur um den anderen zu zeigen, dass es ok ist auch mal mehr zuzulassen. D.h. ich hinterfrage eher etwas, ohne den anderen damit verletzen zu wollen und mir ist immer sehr wichtig dabei meine Wertschätzung und Verständnis zum Ausdruck zu bringen. Oder ich berühre jemanden, einfach so, weil mir danach ist. Und es wurde bisher nicht abgelehnt. Ich bin vorsichtig, so wie immer, aber nicht mehr so ängstlich dem anderen zu nahe zu kommen. Ich glaube früher war ich manchmal unnahbar, nicht greifbar, viel zu sehr im "Kopf". Jetzt bin ich überall!!! :o)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Anerkennung

Die Gummibandtheorie

Glauben, Wissen und Erleuchtung